Revolution

Ausbeutung in der Druckbranche

Viele meiner Kunden lassen nur noch online drucken – wenn es überhaupt etwas zu drucken gibt.

Wir kennen Sie alle: flyeralarm.de, wir-machen-druck.de, etc. Sie sind einer der Gründe, warum es viele alteingesessenen Druckereien heute nicht mehr so leicht haben.

Was wohl kaum jemand weiß, unter welchen Umständen die Drucker dort arbeiten bzw. wie der günstige Preis für uns Kunden zu Stande kommt.

Ich hatte die letzte Tage ein sehr interessantes Gespräch mit dem Chef meiner Partner-Druckerei. Dabei ging es u.a. um das Thema Fairness in der Druckereibranche und er erzählte mir, dass ein ehemaliger Kunde aus Gründen sozialer Fairness wissen wollte, wie in den Online-Druckereien gearbeitet wird. Dies war dem Unternehmen wichtig bevor sie einen Auftrag platzieren – geringe Kosten hin oder her. Aus diesem Grund wurde dann einer bekannten Online-Druckereien mal ein Besuch vor Ort abgestattet und sich selbst ein Eindruck verschafft.

Was dabei zu Tage gekommen ist, wirkt genauso erschreckend wie unfair! Demnach gibt wohl zwei gängige „Arbeits-Modelle“ mit Hilfe derer die „günstigen Preise“ zustande kommen:

So geht unfair Nr. 1

Eine Möglichkeit ist es, auf Schicht nur einen Meister mit 6 Azubis die Arbeit machen zu lassen. Mal abgesehen vom schlechten Betreuungsschlüssel, dürfen die Auszubildenden logischer Weise nur so lange im Unternehmen bleiben, wie sie nur das Auszubildenden-Gehalt bekommen. Nach der Ausbildung, wenn reale Personalkosten anfallen würden, heisst es dann schnell das Bündel schnüren und Abschied nehmen. Und so produziert ein vermeintliches günstiges Druckprodukt ein ganzes Heer an arbeitslosen Menschen – unfair und traurig.

So geht unfair Nr.2

Die zweite, praktizierte Möglichkeit Lohn- und Sozialabgaben einzusparen ist, die Drucker nur dann zu entlohnen wenn sie auch wirklich Geld für das Unternehmen verdienen, also drucken. Da steht dann der Vorarbeiter mit der Zeiterfassung und vermerkt genaustens wann, wer die Maschine wie lange bedient hat. Alle „untätigen Zeiten“ werden nicht entlohnt, sodass das Verhältnis zwischen tatsächlich aufgebrachter Zeit und bezahlter „Arbeitszeit“ eine eklatante Differenz aufweist.

Beides passiert hinter verschlossenen Türen und Sie oder ich als Kunden bekommen nichts davon mit.

Ich werde zukünftig meinen Kunden empfehlen, ihre Druckprodukte wieder bei einer niedergelassenen Druckerei vor Ort produzieren zu lassen, anstatt ein auf Ausbeutung basierendes System zu unterstützen. Der heimische Druckprofi bietet dabei noch eine ganze Fülle zusätzlicher Vorteile – und ein Tässchen Kaffee gibt es meist auch noch dazu.

Wer für sein Printprodukt sichergestellt wissen möchte, dass sozial und ökologisch alles mit rechten Dingen zugeht, und zusätzlich mit netten Menschen zusammenarbeiten möchte, dem sei meine Partner-Druckerei schwarz auf weiss empfohlen.